20 Jahre Steelband Lipsticks: ein Rück- und Ausblick

1996 bildeten einige Tschättere-Mitglieder und Musikbegeisterte in Wohlen eine reine Frauen-Steelband, die bald den ersten Auftritt vor Nachbarn und Familien hatte. So war der Grundstein für 20 Jahre voller ungewöhnlicher Auftritte, guter Begegnungen und harter Musikproben gelegt. Zur Team schweissen nicht zuletzt die jährlichen Vereinsreisen zusammen, bei der diesjährigen Jubiläumsfahrt zum Beispiel fanden sich die Musikerinnen überraschend im Westen der Schweiz wieder.

Zur Einstimmung des langen Wochenendes gab es bei herrlichstem Sommerwetter und Fernblick auf dem Stockhorn erst einmal eine kleine Stärkung, bevor das Endziel – Saarnen – bekanntgegeben wurde. Diesen Teil der Schweiz hatte die Steelband bei ihren Auftritten bisher nicht erkundet, daher war am nächsten Morgen die Begeisterung über den Besuch des Salzbergwerkes in Bex gross.  Im wahrsten Wort „bedrückend“ geriet die Vorstellung vom Arbeiten der Kumpel in der Tiefe und eindrücklich der enorme Ertrag dieses salzigen Gewürzes aus den Bergen.

Nach einem Bummel durch den mondänen Ferienort Gstaad (leider ohne VIP-Begegnungen) genossen die Bandmitglieder ein feines Znacht am idyllischen Forellensee. Das Restaurant dort wird übrigens von einer „ausgewanderten“ Aargauerin geführt.

Auf der Heimreise musste schliesslich ein Pendant zu dem salzigen Bergwerk geschaffen werden – was lag da näher als der Besuch der Schoggi-Fabrik von Caillier?  Bewaffnet mit viel Salzigem und Süssem, und gestärkt von guten Gesprächen, ging es dann zurück in Richtung Übungslokal der Band in Wohlen.

20 Jahre Steelband-Musik, und um ein weiteres gemeinsames Erlebnis reicher geht es nun in das nächste Jahrzehnt.

Vereinsweekend 2014

Madonna del Sasso mit musikalischen Augen betrachtet

Die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso liegt bekanntlich im Tessin, oberhalb von Locarno. Dass sich acht Spielerinnen der Steelband LIPSTICKS Wohlen auf den langen Weg machten, sich von der Klangfülle der Kirche zu überzeugen, ist deshalb eher ungewöhnlich.
Bis es jedoch soweit war, mussten sie anlässlich ihres jährlichen Bandweekends einiges ertragen: das verlockende Angebot eines „Röteli“ im versteckten Piz Tambo-Gasthaus in Splügen zum Beispiel. Oder bei Nebel das fremdartige Tessiner Risotto mit kaltem (!) Gorgonzola nahe der Bergbahn Cardada auf 1340 M; schliesslich die verführerische Apéro-Platte im Ristorante Colmanicchio mit fabelhaftem Seeblick. Solcher Art gestärkt, waren der Blick von der schwebenden Aussichtsplattform und der Abstieg zu oben genannter Kirche gut zu ertragen.
Am Abend suchten die kulturgestärkten Ladies die Wärme des Südens vergeblich. Als es sogar – typisch für diesen Sommer – zu regnen begann, kam ein feines Essen nahe der Piazza gerade recht. Das Restaurant mit dem Namen des Tessiner Weingefässes bot Platz für Gespräche über den normalen Probenalltag hinaus. Die Lipsticks beleuchteten die Saison und kreierten neue Ideen für die Mitglieder-Werbung (es werden immer neue Spielerinnen gesucht). Riesen-Gelati und Absacker im Hotel sorgten spät für Kalorien und Bettschwere.
Der morgendliche Sonnenschein rief auf den See, wo eine Tretboot-Fahrt bei den Spielerinnen für aufgelockerte (Lach-)Muskeln vor der stauträchtigen Rückfahrt sorgte. Mit einem letzten Stopp im lauschigen Rustico von Lostallo stärkten sich die Wohlenerinnen nicht nur für die Tunnel-Durchfahrt, sondern auch gleich symbolisch für die restliche Spielsaison 2014.

Vereinsausflug 2013

Eine schlagkräftige Musikreise durch die Zeit

Buddy Holy, Led Zeppelin, The Supremes, CCR, Ed Sullivan, Les Sauterelles, ABBA – und die Steelband LIPSTICKS! Diese Rockgrössen mit der Wohlener Frauenband verbindet jedoch nur eines: die Liebe zur Musik! Was lag daher näher, als Steelband mit karibischem Repertoire im einzigen Rock- und Pop-Museum der Schweiz die Wurzeln der eigenen Klänge zu suchen? Als Abschluss einer sehr lehrreichen Saison wühlten sich die Lipsticks kürzlich durch den Samstagsverkehr in Richtung Ostschweiz.

In Niederbüren befindet sich nämlich ein Museum der besonderen Art: Roland “Tschiibii” Grossen-bacher und seine Frau führen hier Besucher durch die Zeitgeschichte der Musik. Nach einem feinen Apéro lauschten die Besucher hingerissen dem alten Swing, tanzten zu bekannte Lieder wiezu Elvis‘ Hardrock-Cafe oder einem Konzertmitschnitt des legendären Freddie Mercury. Ganz klar, dass die Bilder und Texte um Reggae-Legende Bob Marley auf besonderes Interesse stiessen. So manche Erinnerung an Jugend- und sonstige Sünden kamen hoch und die Zeit verflog viel zu schnell.

Kultur macht hungrig: Während einer kurzen Mittagsrast wurde Christine, die Jubilarin des Tages, mit launigen Worten und Fototorte geehrt. Danach begab sich die Frauengruppe auf die gewundenen Bahnen des nahen Minigolf-Platzes und schlug die Golfbälle mehr oder weniger elegant ins dafür vorgesehene Loch.

Zurück im heimischen Eggenwil bei Bremgarten wartete eine aussergewöhnliche Küche auf die hungrigen Lipsticks: Passend zur Frauenband führen hier zwei Bündner Wirtinnen seit Kurzem ein Restaurant mit besonderen Leckerbissen: Hier werden die Besucher mit persönlichem Begrüssungs-kärtchen empfangen. Da erstaunen Quarkpizokel und Randencremesuppe oder die monatlich wech-selnden Kantonsspezialitäten den Magen. Und wer hat schon einmal ein Landjäger-Tartar gegessen? Zufrieden mit dem Ausflug und dem Saisonabschluss freut sich die Steelband jetzt auf das kommende Jahr mit vielen interessanten Auftritten. (NB: Neue Spielerinnen sind willkommen – und dürfen beim nächsten Ausflug im Frühjahr bereits mitmachen…)

SG (www.lipsticks.ch)

Artikel vom 11.11.2013

Artikel vom 11.11.2013

Vereinsweekend 2012

Lipsticks on Tour – zu Land, auf dem Wasser und in der Luft

Rucksack statt Öl-Fass? Wanderlied statt Reggae? Regenschirm statt Sticks? Für einmal tauschte unsere 14köpfige Frauenband die Musikinstrumente gegen Wanderkleidung und traf sich fürs Weekend frühmorgens in Wohlen.

Zunächst fuhren wir nach Zug, wo uns Herr Frick, der kundige Führer von Zug Tourismus, in der Altstadt traf. Er geleitete uns auf einer speziell für Frauen ausgerichteten Tour quer durch die Jahrzehnte der Zuger Frauengeschichte. Wer weiss schon, wie Adelheid Page mit viel Geld sozial gewirkt hat, was Beginen sind, weshalb die Mägde am Kolinbrunnen geschwätzt haben oder warum eine weibliche Statue einen Narr auf dem Rücken trägt… WIR wissen es jetzt!

So viel Kultur macht Hunger, so bestiegen wir highnoon eines der Flaggschiffe der Zuger Schifffahrtsgesellschaft zur grossen Rundfahrt. Nachdem wir bereits auf der Führung die Regenschirme zuklappen konnten, war auf dem Schiff endgültig T-Shirt angesagt. Wir genossen den Wind und das beinahe tropische Ambiente der vorüberfliessenden Land-schaft. Der eine („bah, schau mal die Villa!“) oder andere („wer wohnt da wohl drin?“) Ausruf passte geradezu zum kulturellen Hintergrund der Reise.

Um zu unserem Übernachtungsort zu gelangen, bestiegen wir die coole Drehgondelbahn auf den Mostelberg. Angeblich ist die Kabine für 8 Personen gebaut, aber: drei Frauen mit Gepäck = voll! Nach einem gemütlichen Abend im wohl vertrauensvollsten Gasthof der Schweiz lagen wir bald in den Betten (wo sonst können sich die Gäste einfach selbst bedienen, während der Wirt auswärts feiert?).

Viel zu früh rüsteten wir uns am Morgen für unsere 3-stündige Wanderung auf „dem Pfad“, einem Erlebnis der ganz anderen Art. Fern von unserem eher lauten Musikleben spürten wir Energien nach, erstaunten Pendelbewegungen in einem Steinkreis und verfolgten Wasseradern. Begleitet von Philippe Elsner von der Radiästhetische Vereinigung Aegerital und seinem Hund Ivan wanderten wir tapfer durch den strömenden Regen – zu interessant waren die Erklärungen, als dass wir uns beklagt hätten!

Durch Steintore und Baumlichtungen voller Stille, nach einem Pendelausschlag beim Yin-Yang und dem letzten Rundblick auf dem Bergplatz brauchte es nochmals Mut: Wir passierten die derzeit längste Fussgänger-Hängebrücke Europas in 58 m Höhe. Nicht alle sahen danach so gesund aus wie vorher – doch die ersten Sonnenstrahlen des Tages liessen das Schwindeln schnell vergessen.

Unser Fazit: Dieses andersartige Weekend hat unsere vielen neuen mit den alten Spielerinnen zusammen geschweisst. Vollgetankt mit Sonne und frischer Energie werden wir jetzt mit Elan in die kommende Musiksaison starten. (gekürzt veröffentlicht Wohlener Anzeiger 5/2012)

Vereinsweekend 2011

Nach dem Hölloch einen Schnaps…

Eigentlich hätten wir den Schnaps ja vor Einstieg in die Tiefen des Höllochs gebraucht, wäre es nicht so früh am Morgen gewesen. Bereits um 10 Uhr wurden wir 13 Spielerinnen der Steelband Lipsticks aus Wohlen vor dem Höhleneingang des Höllochs in Muotatal von unserem Führer erwartet. Ausgerüstet mit Stirnlampe am Helm und einer kurzen Einführung in die Geschichte stiegen wir in die kühlen Gänge und konnten zu unserer Erleichterung aufrecht gehen – gab es doch auch Wege, auf denen man nur kriechend vorwärts kam. Aber dies wäre nicht im Sinne unserer Organisatorinnen gewesen, schliesslich hatten wir ein dichtgedrängtes Tagesprogramm vor uns.

Nach einem romantischen Apèro mitten in der Höhle erreichten wir trockenen Fusses wieder das Tageslicht. War uns doch erklärt worden, dass bei Regen Überschwemmungen der Höhlen nicht ausgeschlossen sind – und tags davor hatte es geregnet. Ein schmackhaftes Mittagessen auf der Sonnterrasse bereitete den Boden für unsere nächste Unternehmung: Den Besuch einer Schnapsbrennerei mit fast gleichlautendem Namen wie unsere Musikinstrumente (für Uneingeweihte: wir spielen auf Fässern), der Firma Fassbind in Arth…Liess es sich doch der Chef selbst nicht nehmen, unsere weiblichen Sinne mit Kirschsorten und launigen Geschichten zu erfreuen. Jedoch nicht einmal uns verriet er das Geheimnis, wie die Schokolade dem Kirsch zugemischt wurde…

Mit einigen hochprozentigen Einkäufen versorgt, ging es weiter ins Zürcher Oberland nach Schönenberg, wo die Organisation unseres Events mit ihrem Husky–Rudel lebt. Hier liessen wir uns mit feinen Grilladen bewirten und genossen den Sommerabend, das einsetzende Gewitter dämpfte das lebhafte Geplauders nur unwesentlich.

Die Nacht verbrachten wir ganz untypisch für unsere eher laute Musik in der Nähe des Klosters Einsiedeln, dem natürlich auch der erste Besuch am nächsten Morgen galt. Der steile Aufstieg zum Umtrunk im Restaurant Holzegg machte auch die grössten Morgenmuffel munter, das anschliessende Mittagessen bei der nächsten Etappe, dem Restaurant Brunni, musste zuerst verdient werden. Dieses Essen konnten wir gerade noch trocken geniessen, der Regen bei der Heimfahrt dämpfte die Zufriedenheit mit unserer Reise und der vergangenen Spielsaison jedoch kein bisschen.