Vereinsweekend 2012

Lipsticks on Tour – zu Land, auf dem Wasser und in der Luft

Rucksack statt Öl-Fass? Wanderlied statt Reggae? Regenschirm statt Sticks? Für einmal tauschte unsere 14köpfige Frauenband die Musikinstrumente gegen Wanderkleidung und traf sich fürs Weekend frühmorgens in Wohlen.

Zunächst fuhren wir nach Zug, wo uns Herr Frick, der kundige Führer von Zug Tourismus, in der Altstadt traf. Er geleitete uns auf einer speziell für Frauen ausgerichteten Tour quer durch die Jahrzehnte der Zuger Frauengeschichte. Wer weiss schon, wie Adelheid Page mit viel Geld sozial gewirkt hat, was Beginen sind, weshalb die Mägde am Kolinbrunnen geschwätzt haben oder warum eine weibliche Statue einen Narr auf dem Rücken trägt… WIR wissen es jetzt!

So viel Kultur macht Hunger, so bestiegen wir highnoon eines der Flaggschiffe der Zuger Schifffahrtsgesellschaft zur grossen Rundfahrt. Nachdem wir bereits auf der Führung die Regenschirme zuklappen konnten, war auf dem Schiff endgültig T-Shirt angesagt. Wir genossen den Wind und das beinahe tropische Ambiente der vorüberfliessenden Land-schaft. Der eine („bah, schau mal die Villa!“) oder andere („wer wohnt da wohl drin?“) Ausruf passte geradezu zum kulturellen Hintergrund der Reise.

Um zu unserem Übernachtungsort zu gelangen, bestiegen wir die coole Drehgondelbahn auf den Mostelberg. Angeblich ist die Kabine für 8 Personen gebaut, aber: drei Frauen mit Gepäck = voll! Nach einem gemütlichen Abend im wohl vertrauensvollsten Gasthof der Schweiz lagen wir bald in den Betten (wo sonst können sich die Gäste einfach selbst bedienen, während der Wirt auswärts feiert?).

Viel zu früh rüsteten wir uns am Morgen für unsere 3-stündige Wanderung auf „dem Pfad“, einem Erlebnis der ganz anderen Art. Fern von unserem eher lauten Musikleben spürten wir Energien nach, erstaunten Pendelbewegungen in einem Steinkreis und verfolgten Wasseradern. Begleitet von Philippe Elsner von der Radiästhetische Vereinigung Aegerital und seinem Hund Ivan wanderten wir tapfer durch den strömenden Regen – zu interessant waren die Erklärungen, als dass wir uns beklagt hätten!

Durch Steintore und Baumlichtungen voller Stille, nach einem Pendelausschlag beim Yin-Yang und dem letzten Rundblick auf dem Bergplatz brauchte es nochmals Mut: Wir passierten die derzeit längste Fussgänger-Hängebrücke Europas in 58 m Höhe. Nicht alle sahen danach so gesund aus wie vorher – doch die ersten Sonnenstrahlen des Tages liessen das Schwindeln schnell vergessen.

Unser Fazit: Dieses andersartige Weekend hat unsere vielen neuen mit den alten Spielerinnen zusammen geschweisst. Vollgetankt mit Sonne und frischer Energie werden wir jetzt mit Elan in die kommende Musiksaison starten. (gekürzt veröffentlicht Wohlener Anzeiger 5/2012)

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